Wenn man ein Pferdchen hat, dass gesundheitlich nicht so viel Glück hat, kommt man ja früher oder später irgendwann an den Punkt, wo man sich schon mal fragt, warum man all die Sorgen, Kosten und Mühen eigentlich auf sich nimmt... Das ist meist kein böser Wille, sondern vielmehr einer Erschöpfung von Ressourcen (Geld, Zeit, Kraft). Ich war auch schon das ein oder andere Mal an diesem Punkt...
Ich möchte Euch heute daher mal eine Momentaufnahme schildern, die mir wieder vor Augen geführt hat, warum sich doch jede Mühe gelohnt hat:
Und zwar habe ich heute eine längere Dienstreise vor mir und werde wohl die nächsten acht Stunden im Zug sitzen. Daher dachte ich mir, ich gehe meine Maus heute schon sehr früh versorgen und entführe sie auf einen Frühmorgens-Spaziergang. Schon die Fahrt zu Stall hatte was - die ganze Welt hat noch geschlafen, überall Nebel. Meine Maus mussste dann auch zweimal hingucken, ganz verschlafen war sie noch am Frühstücksheu-Kauen.
Ich hab dann in Ruhe den Stall gemacht, um mich herum 20 friedlich kauende Pferde und bin anschließend mit ihr losgezogen, zu unserer täglichen Runde. Und es war so wunderschön.
Es war noch immer alles im Nebel und absolut still. Nur ein paar Krähen haben auf dem Feld geschäftig gewerkelt und gekrächzt. Das einzige was sonst noch zu hören war, waren die (absolut regelmäßigen!) Hufschläge meiner Kleinen und ihr Schnauben. Ein Blick zur Seite zeigte mir große, wache Augen und aufmerksam spielende Ohren. Ab und zu hielt sie an, um in die Ferne zu gucken. Manchmal minutenlang. Wir liefen etwa 20 Minuten - ganz still, ich hätte keinen Führstrick gebraucht. Es war so schön, dass ich mir gewünscht habe, der Rundweg würde nie enden...
Kleine Maus, ich hab Dich so sehr lieb!!!! Danke für diesen besonderen Morgen