takrima
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Hufreheforum.de
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Hallo alle zusammen, ich heiße Tanja und habe seit Sommer diesen Jahres definitiv ein Rehe-Pferd. Die ersten Anzeichen kamen spätesten schon 2006, aber ich wollte es nicht wahrhaben. Ich hoffe, ihr könnt mir vielleicht ein paar hilfreiche Tipps geben, insbesondere zu ihrem gesundheitlichen Zustand jetzt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich eine Tierarzt rufen sollte, vielleicht hat sie einen Nährstoffmangel, zu Eiweismangel habe ich auch schon das ein oder andere gelesen. Vielleicht ist es aber auch eine rein seelische Sache, denn momentan kommt sie sich bestimmt einfach nur "weggestellt" vor. Daher beginnen wir diesen Monat mit leichter Bodenarbeit. Unsere bisherige Krankengeschichte stelle ich noch in ein Tagebuch und in ein paar Tagen kommen dann auch Fotos dazu (hab ja regelmässig geknipst, um meine Eltern auf dem laufenden zu halten)
Name: Talyn Geschlecht: Stute Rasse: Lusitano-Pony-Mix Alter: 15 Jahre Stockmaß: 145 cm bis 2006 barhuf, ab 2007 Eisen vorn Allgemeines: Talyn kenne ich seit 15 Jahren als aufgewecktes, barockes, sportliches Pferdchen. Sie hat einen ziemlich großen Rumpf (von Pony-Mama) und ziemlich kleine Hufe (vom Lusitano-Papa). Sie ist schon immer etwas fühlig vorn auf Asphalt und spitzen Steinen gewesen, aber harter Lehmboden macht ihr nichts aus.
Haltung: Seit 2007 ist Talyn Paddockpferd mit Boxenübernachtung in der nassen/kalten Jahreszeit. Mitte Mai bis Anfang/Mitte Oktober steht sie 24 Stunden auf der Koppel. Inzwischen ist sie ein Robustpferd und steht bei jedem Wetter draussen.
Futter vor der Rehe: Nach etlichen Versuchen während denen Talyn nur abmagert, kamen wir zu folgender Ration, bei der sie ihr Gewicht hält und zufrieden ist (gelassen im Umgang und lauffreudig im Gelände) In der Box 2x täglich ca. 4 kg Heu, dazu 2x täglich 1 l Pellets, 0,25 l Hafer, 0,25 l Rübenschnitzel (Menge der Trockenmasse) und 75 g Reformin. An Stroh frisst sie wohl über Nacht 1 bis 1,5 kg. Von Herbst bis Frühjahr bekommt sie 1 Sack Futtermöhren pro Woche. Leckerlies bekommt sie meines Wissens nur von einer Stallkollegin ca. 5 Stück am Wochenende. Während der Koppelsaison (Mitte Mai bis Mitte Oktober) bekommt sie kein Zusatzfutter, bei wenig Gras Heu zur freien Verfügung für alle Pferde. Ab April wird sie rund 2 Monate lang täglich angeweidet, angefangen bei 10 Minuten und gesteigert bis 6 Stunden.
Bewegung vor der Rehe: Geritten wurde Talyn 1 bis 2x die Woche jeweils 1,5 bis 2 Stunden ins Gelände (Wochenende) und je nach Wetter 2 bis 3x die Woche 0,5 bis 1 h auf dem Platz oder im Gelände (unter der Woche).
Aktueller Reheschub und Röntgenbilder: Juni 2010: Talyn steht auf einer abgegrasten Koppel, Heu steht zur Verfügung, wird aber nicht gefressen. Alle Pferde sind trotzdem kugelrund. Die Sonne brennt und es ist sehr heiß. Hätte ich da gewußt, wie schlimm das ist...! 29.06.2010, 1. Tag an dem ich was bemerke: Talyn geht vorne rechts leicht lahm, ich beschränke mich auf Schritt führen auf Sandboden 30.06.2010: Immer noch rechts leicht lahm, links scheint das Bein leicht angelaufen. Ich mache nichts mit ihr. 02.07.2010: Talyn steht am Putzplatz, scheint müde, entlastet hinten nicht. TA wird gerufen: Hufrehe! 5l Aderlass, Entzündungshemmer gespritzt. Ab jetzt 3,5 kg Heu täglich, "Einzelhaft" auf dem weichen Paddock. Kalte, gequollene Leinsamen als Hufverband (nicht vom TA verordnet, aber erlaubt). 03.07.2010: Talyn läuft schlechter, entlastet die Beine abwechselnd und hat Hunger. Sie steht aber nicht in Rehehaltung 08.07.2010: Es geht besser, vor allem das stehen. Röntgenbilder ergeben 2° Rotation auf beiden Beinen. 3 kg Heu, keine Bewegung ausser Paddock. Progose: Wenn sie so weitermacht, könnten die Hufe in 6 Monaten gesund sein. 16.07.2010: Talyn trabt beim Füttern ärgerlich herum, daraufhin darf sie beschlagen werden. 18.07.2010: Hufschmied macht einen Rehebeschlag mit Gummifüllung, hochgestellten Trachten und Steg im Eisen 31.07.2010: Lahmheitskontrolle im Schritt auf Asphalt, im Trab auf tiefem Sandboden. Ich darf mit ihr spazieren gehen und könnte in 3 Monaten wieder reiten, im Schritt und gerade aus. Beim nächsten Beschlag könnte man sie wieder "runter stellen". 09.09.2010: Lahmheitskontrolle und Röntgen. Befund: Talyn läuft schlecht im Trab auf Asphalt, da humpelt sie deutlich, besonders vorne rechts. Die Röntgenbilder sind gut, der Huf ist 1 cm parallel nachgewachsen. Der Beschlag soll so bleiben. 16.09.2010: Hufschmied erneuert den Beschlag wie gehabt Die nächste Untersuchung soll Ende Oktober/Anfang November sein.
Gesundheitszustand jetzt, Oktober 2010: Die Hufe scheinen unverändert, Talyn belastet die Vorderhufe im stehen auf Beton voll. Die hinteren Fesselgelenke könnten etwas angelaufen sein, ich bin mir aber nicht sicher. Alle vier Hufe und Beine sind kalt, Talyn lahmt nicht. Sie wirkt seit Ende September matt und desinteressiert beim putzen und spazieren gehen. Auf dem Paddock benimmt sie sich scheinbar normal und sucht auch noch die letzten verdreckten Strohhalme aus dem Schlamm oder steht bei ihrem Kumpel. Sie war schon immer sehr ruhig, ausgeglichen und nervenstark, daher scheint sie normal. Das Fell beginnt etwas zu glänzen und ist nicht mehr ganz so struppig wie im September, als sie noch kein Mineralfutter bekam.
Futter jetzt: Aufgestockt auf ca. 4-5 kg Heu und 1 kg Stroh, dazu täglich 1/3 Mineralbrikk, 2x pro Woche ersetzt durch 0,2l Rübenschnitzel (Maß der Trockenmasse) mit 75g Reformin
Bewegung jetzt: Wir gehen alle 2-3 Tage 30-45 min spazieren. Auf Asphalt sehr vorsichtig, auf Waldboden normales Tempo im Schritt, so schnell oder langsam wie sie gehen möchte. 1x die Woche 1,5 Stunden spazieren gehen in normalem Tempo.
Vorerkrankungen: Oktober 2001: Talyn bekommt einen Schlag auf den Nerv (lt. TA) des rechten Vorderbeins, sie kann das Bein lange nicht vernünftig nach vorn bewegen. Geritten werden kann sie erst im Frühjahr 2002 wieder. Sommer 2006: wochenlange Lahmheiten: eingetretener Stein hinten, anschließend aufgerissener Ballen hinten. Darauf entdeckt der Hufschmied ein ausgewachsenes Hufgeschwür am selben Huf. Nach wenigen Tagen lahmfreien laufen Nervenschaden (lt. TA) vorne rechts (Tritt? Schlag? Gestoßen?). Talyn kuriert dies alles wochenlang auf der Koppel aus. Herbst 2006: Kaum kann sie wieder gut laufen, geht sie vorn leicht klamm, die Beine sind minimal angelaufen. Sie steht auf Anweisung vom TA 3 Wochen lang auf der Koppel, danach läuft sie wieder wie gewohnt. Anfang Winter 2006: Talyn soll das erste Mal Eisen bekommen, da sie das letzte Jahr über deutlich fühliger geworden ist. Der Hufschmied stellt beim Ausschneiden einen leichten Reheschub fest, der schon wieder rauswächst. Die weiße Linie ist rot an den Zehen. Sie bekommt normale Eisen. TA stellt keine Schmerzen und Lahmfreiheit fest. ca. Juni 2009, ungeklärte Lahmheit: Talyn hat plötzlich starke Schmerzen, vorne rechts (...) muss das Eisen abgenommen werden, TA spritzt Entzündungshemmer, Boxenruhe und Rivanolverband am Huf. Vermutung Hufgeschwür. Es wird besser, aber der Huf scheint gesund. Röntgenaufnahmen ergeben gesunde Hufe. Das Bein wird schrittweise betäubt, aber ohne Besserung, sie lahmt und kann sich auf den Vorderbeinen nicht drehen. TA tippt auf Beugesehnenschaden, die Sehne war minimal angelaufen. Talyn hat Pause bis zum Herbst, ab dann Koppelurlaub und Schrittausritte. Mai 2010: Nervenschaden vorne rechts (sie belastet das Bein voll, kann es schlecht nach vorn bewegen), diesmal kurieren wir 2 Wochen ohne TA. Danach Koppel.
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