Donnerstag, 09.06.2011
Irgendwie ist das mal wieder nicht unser Jahr...
Das Bein wurde zwar besser, sie lahmte nicht mehr. Aber es war nicht klar. Immer noch leicht angelaufen. Nach zwei absolut asthmafreien Wochen begann das Gras zu blühen und Jerziba reagierte natürlich wieder. Allerdings ohne Husten, Schnupfen, sondern nur mit Asthma, was aber auch unschön war. Sie lief mir trotzdem unterwegs fast davon. Mein eigener Aua Fuß quietschte ganz schön bei dem Tempo, daß sie vorlegte, um an Gras zu kommen. Seltsamerweise scheint sie das Asthma auszublenden. Mit Husten ärgert es sie schon, ohne scheint sie es zu ignorieren.
Sieben Wochen nach dem Beginn des Lahmens und dem letzten Hufschmied Termin war wieder Hufbeschlag fällig und leider konnte ich nicht dabei sein. Aber es kam die Info: es war doch ein Hufabszeß! Allerdings nicht wie von Jerziba anfangs angezeigt, an der Eckstrebe außen, sondern an der Zehe innen vorn. Direkt in der weißen Linie. Möglicherweise war es Bluterguß, der ja auch sehr schmerzhaft ist und der hat sich irgendwann entzündet. Schmied meinte, der Abszeß wäre erst maximal eine Woche alt und war schon schön reif. Das
Bein war zwei Tage später völlig klar, vier Tage später wieder leicht angelaufen und wechselt jetzt mit dem Wetter, mit der Tendenz zum klaren.
Kosten für das Projekt: runde 800 Teuronen. Wobei die einzige gesicherte Diagnose der Hufabszeß ist! Und mein Auto quietscht und heizt nicht mehr...
Eine Woche habe ich ihr noch Einzelpaddock gegeben, dann durfte sie geführt zu der Gruppe auf den Paddock und da sich nichts Auffallendes tat, ein Woche später ganz normal freilaufend mit raus.
Die Atmung wurde wieder besser. Seit Wochen kein Husten. Doch dann fing sie letzte Woche an zu husten und viel klarer Schleim kam aus den Nüstern. Vermutlich hatte sie sich doch mit einen Infekt angesteckt. Ich gab ihr Engystol und sie mußte wieder öfter Cortison inhalieren. Inzwischen ist es deutlich besser. Aber wetterabhängig. Am Dienstag war es mega trocken, aber feuchte Luft und der Weizen nebenan blühte. Sofort war sie wieder asthmatisch und hustete. Gestern nach einem Tag Regen null Probleme. Ich hoffe, daß nun bald mal alles abgeblüht hat und die Pollen weg bleiben.
Dann habe ich auch wieder mal den Sattel drauf gelegt, und bin neben dem Laufen eine Strecke geritten. Ca. 20 Min. Schritt. Und wir freuten uns, daß es nun wieder langsam Abwechslung im täglichen Einheitsbrei geben würde. Doch das war zu früh gefreut.
Am Freitag letzter Woche hatte sie hinten rechts einen dick angeschwollenen Hufabdruck auf dem Röhrbein und über Sehnen. Zwei offene, blutige Wunden, wobei an einer noch ein Hautlappen klebte. Denn mußte ich mühsam lösen, was Jerziba zu zweimaligem Keilen veranlasste. Die Wunden versorgte ich mit Braunovidon und tagsüber bekommt sie eine Bandage drauf, wegen des Staubes draußen. Die Schwellungen behandele ich mit Heparin-Gel. Die Wunden sind sauber, nicht entzündet, die Schwellung geht beim Bewegen zurück. Sie lahmt nicht, geht aber zu Beginn etwas staksig. Das Ganze scheitn sehr schmerzhaft zu sein. Da ich nicht weiß, ob die Sehnen was abbekommen haben, bzw. ob durch das Ödem die Sehnenfasern unter Wasser stehen und dadurch weniger belastbar sind, gehen wir also weiter täglich eine Stunde im Rennschritt.
Sie hat super schön abgehaart. Sehr schönes glattes, glänzendes Fell. Wobei ich meine, daß das Abhaaren bei geschorenem Fell deutlich schneller geht. Das Fell ist im Vergleich zum letzten Jahr wieder auffallend kurz und auch das geschorene Fell war kaum nachgewachsen. Im letzten Jahr mußte ich alle drei Wochen scheren. Bisher haben wir erst einmal im April geschoren. Ich nehme an, daß hier das Rehmannia wieder seine Wirkung gegen das Cushing zeigt.
Sie verwertet das Futter weiterhin sehr gut. Rübenschnitzel und Soja habe ich auch weggelassen. Sie tut zu wenig und setzt dadurch Fett an. Ist gut im Futter, aber die Kruppe ist eckig. Da fehlt Trab und Galopp bzw. Reiten überhaupt.
Ich weiß, ich kann froh sein, daß ihr nichts Ernstes fehlt. Aber es ist gerade darum auch frustig, nichts weiter tun zu können, als zu Fuß rumzueiern. Das ist auch Jerziba langsam zu öde, denn sie möchte endlich wieder laufen.
LG
Maria